Re: dame im haus reiter


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Abgeschickt von naseweis am 22 August, 2007 um 22:21:58:

Antwort auf: Re: dame im haus reiter von Anne am 22 August, 2007 um 09:05:31:

hallo anne!

danke für deinen beitrag. ich finde ihn sehr schlüssig, auch auf mich bezogen.

ich glaube, ich steck grad so zwichen 3 und 4 *g* fest. ich denke mir seit einem jahr ich würde gern yoga machen, aber immer ist irgendwas dazwischen gekommen, da ich ja auch noch ein kind zu versorgen habe. sie ist zwar schon 12, aber sie hatte gesundheitliche probleme und ich hatte einfach keine zeit für meine bedürfnisse.

und ich bin auch irgendwie in einer schizophrenen phase: bin ich allein zu hause (tochter beim vater), dann fühl ich mich einsam und allein und frag mich, was ich da tue. geh ich aber unter menschen, ist mir das zuviel.

eigentlich ist es wahr - ich hab keine ahnung was werden soll, ich hab keine pläne und wenn ich ehrlich bin, block ich selbst vieles ab. ich bin irgendwie träge geworden (trotz dame in haus reiter *g*)

ich hab auch seit meiner trennung keine richtige beziehung mehr geführt, denn einerseits mag ich es ja, wenn mal jemand bei mir ist, auf der anderen seite, halt ich es nicht aus.

vielleicht sollte ich wirklich pläne schmieden. aber irgendwie weiß ich nicht welche. und vor allem, weiß ich nicht wann. um 21:30 uhr, wenn meine tochter dann im bett ist, hab ich keine gr lust mehr irgendwas zu machen und geh dann meistens ne stunde später selbst ins bett, ich muss eh immer früh arbeiten gehen....

nun ja, vielleicht sollte ich auch auf das kreuz in der tafel sehen und mal gucken, was in nächster zeit wichtig für mich wird.

lg
naseweis


: Hallo naseweis,

: :mich hat das alles in den letzten 2 jahren ziemlich mitgenommen und ich hatte das gefühl - obwohl sich viel verändert hat - das ich emotional total in der klemme stecke, nicht vorwärts komme, das mein leben trotz allem nicht erfüllend ist. und ich mir deshalb eine veränderungen wünsche. jetzt hatte ich schon so viele dinge, die sich verändert haben, aber glücklich bin ich dennoch nicht.:

: Da hast Du viel geschrieben und auf das, was oben steht, gehe ich mal noch weiter unten ein. Das Kartenbild bezieht sich also auf Dich persönlich und obwohl ich die ganze Legung nicht kenne, hat Dame im Haus Reiter, so wie ich es deute, doch schon einige Parallelen. DU hast den Umbruch gewollt, DU hast ihn aktiv in Anfgriff genommen, DU hast den Überblick, DU steckst mittendrin. Ja mittendrin und da weiß ICH widerum, wovon ich rede. Bei mir hat der ganze Prozess gute 4 Jahre gedauert und die Ausgangsposition war dieselbe. Im nachhinein kann ich sagen, daß dieser Prozess in verschiedenen "Phasen" abläuft.

: Phase 1 ist die praktische/aktive/hektische Trennungs-/Umbruchphase mit allen äußeren Umständen, die dazugehören. Umzug, Neuorientierung usw. Da kommt man nicht zum Nachdenken, da handelt man einfach und versucht, daß was man anstrebt, aufzubauen. Man hat allerdings, von dem, was man anstrebt, nur ein sehr vages Bild...es soll anders sein als das, was man bisher hatte ( sonst hätte man ja keinen Umbruch gewollt )...man macht sich aber aufgrund der vielen Dinge, die zu tun sind, keine tiefergehenden Gedanken, man "tut" einfach. Keine Zeit für Analysen.

: Phase 2: man kommt im "neuen Leben" an und das ist zunächst mal megaspannend. Alles ist anders, alles ist neu, man ist (vermeintlich) richtig frei und stürzt sich auf dies und jenes, man ist megaoptimistisch und stolz auf sich selber, daß man das alles geschafft hat. Man denkt immer noch nicht allzu viel nach, man lebt das neue Leben und genießt es. Zunächst mal.

: Phase 3: und hier kommt Deine "emotionale Klemme"! Korrigier mich, wenn ich es KOMPLETT falsch sehe.
: Man stellt fest, daß das neue Leben jetzt "Normalität" ist und seltsamerweise hat man manchmal das Gefühl, daß es ( obwohl es doch ganz anders ist als früher ) auch nicht soooo viel anders ist als früher. Gleichzeitig wünscht man sich bestimmte Dinge von früher zurück. Nicht falsch verstehen!!!!! Nicht den Partner, von dem man sich getrennt hat oder das KOMPLETTE Leben, nur einzelne TEILE davon, die da heißen: bestimmte Gewohnheiten, die man jahrelang hatte, bestimmte Abläufe, die so nicht mehr da sind ( und auch gar nicht da sein können ), fehlende Lebens-Details, ganz kleine Dinge halt, deren Bedutung man früher gar nicht so wahr genommen hat.....ich hab das immer meine "schizophrene" Phase genannt. Man denkt nun nach. Man wird sich klar darüber, daß man was anderes wollte, ohne eigentlich zu wissen, WIE GENAU das aussehen soll. Man hat sich "selbstverwirklicht" mit dem Gefühl: "und nu???" Man fühlt sich ein wenig von sich selbst betrogen. Ich versuchs mal an einem Beispiel: ich habe da so ein "Schlüsselerlebnis" im Kopf, was gut dazu paßt. Ich war nach der Arbeit mit Kollegen ein wenig "um die Häuser ziehen", wir waren bei einem tollen Mexikaner und da war Cocktailabend. Laute Musik, Gespräche, eigentlich ein sehr stimmiges Miteinander. MITTENDRIN sitze ich auf einmal da wie im falschen Film und denke: "was machst Du hier?" und ich will einfach nur WEG, nach Hause, nachdenken. Zu Hause angekommen, mache ich Kerzen an, genehmige mir ein ganz entspanntes Glas Wein, lasse mich in die nach MEINEN Vorstellungen erschaffene Gemütlichkeit meiner Wohnung fallen und denke haargenau dasselbe wie eine Stunde vorher im Restaurant: "und nu? was machst Du hier? was soll das?" Da kommt leicht Panik auf *ggg*...und man stellt fest, daß man bei dem ganzen Umbruch und den vielen Veränderungen die eigene Person etwas vernachlässigt hat, man hat sich irgendwo "verloren" und ich denke, das macht Deinen derzeitigen Gemütszustand aus, hast Du mal beim Mond und den Fischen geguckt? Man fragt sich, was man EIGENTLICH will und kriegt keine richtige Antwort darauf, das wiederum macht auch ANGST. Man dreht sich im Kreis...die Dame im Haus Reiter sieht die Zukunft nicht, weil sie sich noch nicht darüber im Klaren ist, wie die aussehen soll, was genau sie will. Und dann kommt Phase 4 *gg*

: Phase 4 : hab ich "Selbstfindung" getauft und das war für MICH die Wichtigste. Ich habe konsequent den Kopf abgeschaltet und den Bauch reden lassen. Ich hab versucht, den Bauch rausfinden zu lassen, welche Seiten von mir ich vernachlässigt habe. Und an dem Tag, als ich spontan und völlig ohne nachzudenken, losgegangen bin und mir eine GITARRE gekauft habe, hab ich`s gewusst. Ich war ein sehr musikalischer Teenie und hab das Hobby während der Ehe aufgegeben, kein Interesse des Mannes vorhanden und alleine, ach neeeee. 20 Jahre später saß ich mit meiner "Neuen" auf dem Fußboden und hab staunend festgestellt, daß ich zwar ein paar eingerostete Fingergelenke habe *fg*, aber nichts verlernt habe. Ich habe eine zu der Zeit bestehende Beziehung gecancelt, weil ich erkannte, daß sich permanentes death-metal-hören ( er ) und Gitarrengeklimper ( ich )auf Dauer ausschließen. Und ich wußte jetzt, WAS ich wollte. Ich hatte was gefunden, bei dem ich meine "Mitte" wiedergefunden habe. Dann kam eins zum anderen. Neue Menschen mit denselben Ambitionen, eine herrliche Entspanntheit. Innere Ruhe. Letztendlich habe ich über dieses Hobby meinen jetzigen Partner kennengelernt und wir betreiben es beide gemeinsam. Es ist Teil unseres Lebens und wir wollen das beide so.

: Will heißen: such Deine "vernachlässigte" Seite. Gibt`s irgendwas, was Du gerne tun möchtest oder schon immer mal tun wolltest und nie konntest...sei es noch so doof auf den ersten Blick, egal. Mach es. Ganz spontan. Irgendwas gibt`s da immer. Es führt Dich ganz sicher zu Menschen, bei denen Du Dich nicht fragst "was soll das" und zu Dir selber. Ich meine nix Krampfiges ( "Ich MUSS jetzt ins Fitness-Studio, damit ich mal rauskomme und außerdem will ich ja noch 350 Gramm abnehmen!" ) Hör mal MIT DEM BAUCH in Dich rein, nicht mit dem Kopf. Dann löst sich die "emotionale Klemme" ganz sicher. Ich habe damals gedacht: "Mein Gott, Du musst völlig bekloppt sein, mit fast 40 ne Gitarre, das ist absolut ALBERN, DU SPINNST!". ( Das haben mir damals übrigens auch einige Leute gesagt, die heute nicht mehr zu meinem Bekanntenkreis gehören *fg*)Jetzt beglücke ich ( so entstehen Traditionen *lol* ) gemeinsam mit Partner alljährlich das gesamte Umfeld mit einer CD. Ich schreibe Songs, ich bin kreativ, mir macht das Spaß. Ich wollte schon immer mal Klavier spielen lernen. Einfach so, nicht um damit irgend was zu "erreichen" oder damit "erfolgreich zu sein". Jetzt hab ich ein Keyboard und wann immer mir danach ist, malträtiere ich das *gg*...und ob das jemand anderer VERSTEHT, ist mir schnuppe. Mir tut das gut.

: Denk nicht so viel über die Dame im Haus Reiter nach, guck Dir die Gegenwart an, die sagt Dir, wo es klemmt. Zur "Selbstfindung" und "Meditation" ( wenn man es denn so nennen mag ) finde ich übrigens Tarotkarten sehr schön und tiefgründig. Und: nachdenken heißt nicht grübeln!! Grübeln ist übel und blockiert. Das ist so, wie bei dem Hund, der ne Macke hat und immer seinen Schwanz fangen will, den er nie kriegt. Mach den Kopf frei und lass den Bauch denken *ggg*...ich wünsche Dir auf jeden Fall, daß Dame im Haus Reiter kein Dauerzustand ist und ich denke, das wird er auch nicht sein. Jeder Prozess hat irgendwann ein Ende. Freu Dich auf die Zeit danach.

: LG, Anne




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