Re: Wie deute ich das Kreuz richtig oder was ist Karma??


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Abgeschickt von Anne am 03 September, 2007 um 08:32:27:

Antwort auf: Wie deute ich das Kreuz richtig oder was ist Karma?? von gast am 01 September, 2007 um 22:20:33:


Hallo gast,

eine interessante Frage, lustigerweise habe ich mich gerade in der letzten Woche intensivst mit dem "Kreuz" beschäftigt, da es mir als Symbol auch recht schwer im Magen liegt. Hier also meine Gedanken dazu, die erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit oder Allgemeingültigkeit...sie sind überdies nicht standpunktverändernd diskutierbar.

Ich mag ja Wikipedia, aber mir ergeht es beim Lesen der Karma-Definition so: ich kann damt rein gar nichts anfangen. Gefühlsmäßig äußert sich das in etwa so ( schwer versimplifiziert): Jemand sagt zu mir "Ich schenke Dir eine Möhre!" und wirft mir mit diesen Worten eine Dose Erbsen an den Kopf. Und ich stehe da und sage: "Ja, nuuuuun...."...das Ganze bringt mich keinen Deut weiter. Mein Gegenüber wird es vermutlich nicht weiter bringen, wenn ich sage: ich bin Agnostiker ( siehe Wikipedia ) und GLAUBE nicht an Wiedergeburt, Karma und allem, was damit in Verbindung steht. Ich schließe allerdings auch nicht aus, daß es das gibt. Ich weiß es nicht und solange, wie ich nicht WEISS, hat das Thema keine Relevanz für mich und die Beschäftigung damit wäre Zeitverschwendung. Ich brauche Dinge, an denen ich mich orientieren kann und dabei priorisiere ich das Leben, in dem ich mich JETZT befinde. Was ich dabei GLAUBE, spielt eigentlich keine große Rolle, denn dieses Leben läuft unabhängig davon ab. So oder so. Ich kann es mit dem Glauben an irgendetwas lediglich qualitativ verändern. Und das beinhaltet meine Definition von Schicksal: es ist der Ablauf meines Lebens, der als zeitlicher Ablauf festgeschrieben ist ( Geburt=Anfang, Tod=Ende ), alles was dazwischen liegt, ist durch mich veränderbar, sicher auch in Abhängigkeit an das, was ich glaube. Und dafür trage ich alleine die Verantwortung. Wenn mir der Glaube an etwas dabei hilft, ist das okay. Ich kann aber nicht davon ausgehen, daß das für andere ähnlich hilfreich ist .

Damit sind wir an dem Punkt, der Dir Kopfzerbrechen macht. Als verantwortungsvoller Kartenleger kommst Du mehr oder weniger oft in die Position, daß Jemand anderer diese Verantwortung an Dich abgeben möchte oder etwas auf Dich projeziert ( der Bereich Psychologie spielt hier schwer rein, wenn man das Ganze nicht als temporären Wahrsage-Spaß machen will ). Nun liegt es allein an Dir selber, ob Du Dir jeden hingestellten Schuh anziehst. Ich denke aber mal, Deine Einstellung: "Die können das doch selber!Jeder ist seines Glückes Schmied!" ist eine ganz vernünftige Einstellung und sie resultiert sicher aus der Erkenntnis: " Was ICH kann, können auch andere, denn letztendlich haben wir dieselben biologischen Voraussetzungen."...reine LOGIK also.

Karten sind für mich Symbole des Unbewussten, ein Herr Hajo Banzhaf hat das in diverser Literatur sehr schön ausgeführt. Es hat nichts mit Glauben zu tun und nichts mit Wissen, als vielmehr mit MÖGLICHKEITEN der Erkenntnis, die uns die Karten anbieten. Was mir mit diesen Erkenntnissen anfangen, bleibt allein uns überlassen. Die meisten Menschen möchten aber von Kartenlegern keine Möglichkeiten hören, mit denen sie Einfluss auf ihr Leben nehmen können, sondern sie wollen die ultimative Komplettlösung ( die es ohnehin nicht gibt, denn es gibt immer mehrere Lösungswege , genau DAS macht das Leben ja so spannend )...und damit sind wir beim Kreuz :-)

Ich mag das Kartenlegen in Anlehnung an oben ausgeführte Gedanken auch nicht völlig bierernst nehmen, sich mir eröffnende Möglichkeiten dürfen auch immer eines gewissen Humors nicht entbehren. Und wenn ich mit der festehenden Bedeutung ( wer legt sowas fest? ) nichts anfangen kann, dann suche ich mir eine Bedeutung, ohne damit alles auf den Kopf zu stellen oder die Gültigkeit für andere in Frage zu stellen. Sagen wir so: das Karmazeugs scheidet aus, Grund siehe oben. Die "Lernaufgaben" mag ich auch nicht besonders, das ganze Leben ist ohnehin ein fortwährender Lernprozess. Ich hab also völlig unorthodox für MICH eine Symbolbedeutung geschaffen, mit der ich gut leben kann, die das Kartenlegen nicht revolutioniert und die nicht alles auf den Kopf stellt. Ich sehe das Kreuz derzeit (!!!) als "Jokerkarte". In Abhängigkeit der umliegenden Karten kann es sowohl "Bingo" als auch "Arschkarte" sein, im zentralen Mittelpunt der Karte sehe ich ein Ausrufezeichen. Das heißt: je nach Lage sagt mir das Kreuz " Hier bist Du auf einem guten Weg, weiter so!" bzw. " Hier solltest Du mal genauer hingucken, da machst Du was falsch und könntest etwas verändern!" oder ganz simpel: " Hier ist etwas in BEWEGUNG, behalte das im Auge!" Es symbolisiert gegenüber anderen Karten im Bild eine zur Zeit vordergründige Wichtigkeit, in welcher Richtung auch immer. Daraus kann ich Schlüsse für mein Handeln ziehen...bzw. derjenige für den ich die Karten lege, KANN das tun, ob er`s macht, ist sein Ding. Ich übermittele nur. Ich stelle keine Lernaufgaben und weissage kein Schicksal. Ich zeige Eckpunkte. Ich kann natürlich sagen: So oder so würde ich in bezug darauf handeln, weil... Wie der andere das macht, muss für mich egal sein, denn es ist SEIN Leben. ( auch wenn es mir "gefühlt" vielleicht nicht egal ist, weil ich diesen Menschen mag )

Ich glaube nicht, daß Du für`s Kartenlegen nicht geeignet bist,Du hast Dir nämlich eine sehr wichtige Frage gestellt.Eine Frage zur Verantwortung.Und ich denke, das ist eine wichtige Voraussetzung :-)

LG, Anne




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