Ähnlichkeit

"Gleich und gleich gesellt sich gern" und "Gegensätze ziehen sich an". Das sind allgemein bekannte Volksregeln, die sich auf die Partnerschaft beziehen. Beide Aussagen - obwohl widersprüchlich - treffen in gewissem Sinne zu, wenn auch auf verschiedene Bereiche.

Daß gleich und gleich zusammenpaßt, bezieht sich auf soziokulturelle Persönlichkeitsmerkmale, während die zweite Feststellung eher psychologische Verhaltensweisen meint.

Beziehungen sind dann stabil, wenn beide Partner einen ähnlichen Bildungsgrad haben, aus der gleichen sozialen Schicht kommen und durch gemeinsame Interessen und kulturelle Wertvorstellungen verbunden sind. Solche Gemeinsamkeiten bilden eine stabile Plattform für eine dauerhafte Partnerschaft. Je größer die soziokulturelle Ähnlichkeit ist, um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Trennung oder Scheidung.

Andererseits ist es eine nachgewiesene Tatsache, daß unterschiedliche psychologische Verhaltensweisen (Temperament) eine faszinierende Anziehungskraft ausüben können. Allerdings dürfen die Differenzen nicht allzu extrem sein.

Ein ruhiger Mensch kann sich zu einem lebhaften hingezogen fühlen und ein vorsichtiger zum unbeschwerten. Sind die psychologische Verhaltensweisen aber zu verschieden, dann kann die Lebhaftigkeit für den Besonnenen zur Last werden, und der Vorsichtige fühlt sich durch die leichtsinnige Unbeschwertheit verunsichert.

Die unterschiedlichen Positionen können sich mit der Zeit verhärten und die Beziehung zerstören. Wenigstens eine teilweise Übereinstimmung der psychologischen Grundhaltungen ist für eine dauerhafte Beziehung wünschenswert.


(von Manfred Saniter)

 

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